„Nicola, manchmal muss man halt...“, hörte ich am Telefon – der Chef einer angesehenen Institution unserer Stadt. Sofort meldete sich meine innere Rebellin: „So, muss ich das wirklich?“
Wir kannten uns gut, ich bin Kundin seiner Institution. Hinter seiner Aussage ahnte ich den Wunsch: „Ich würde gerne eine Chance auf ein Geschäft bekommen, wünsche mir Vertrauen und Interesse.“ Doch mein Urteil über sein Unternehmen und die wenig authentische Werbung blockierte zunächst meine Offenheit.
Aber anstatt aufzugeben, wählte ich bewusst den Weg der Freundlichkeit und verzichtete auf mein inneres Urteil. Wir vereinbarten einen Gesprächstermin, bei dem auch er ein Angebot machen kann.
Hätte ich nicht die Prinzipien der gewaltfreien Kommunikation genutzt, hätte ich nach dem Gespräch aufgelegt und mir gedacht: "Na, da hast du dich wieder schön über den Tisch ziehen lassen. Warum hast du ihm nicht einfach gesagt, dass es dich nicht interessiert?!“
Warum tat ich das nicht? Weil ich den Kontakt zu den Menschen schätzen und an die Kraft des Dialogs glauben möchte. Klarheit, Freundlichkeit und echte Begegnung sind für mich ebenso wichtig wie beruflicher Erfolg.
Mir ist bewusst, dass ich nicht MUSS – und bei unserem nächsten Gespräch werde ich das auch vermitteln, ohne dabei zu moralisieren.
Solche Situationen zeigen, wie wichtig es ist, Menschen in ihren Rollen zu trennen und auf Augenhöhe zu kommunizieren, gewaltfreie Kommunikation auch im Business.
Wie gehst du mit solchen Aussagen um? Ich freue mich auf den Austausch!
Nicola
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